Kulturë
Neki Lulaj në gjuhën gjermane?
E hene, 11.05.2015, 06:52 PM
Albanische Gedichte
NEKI LULAJ
(Überstezungen: Renate Müller)
TRÄUMEREI
(Ëndërrime)
Welcher Traum erfrischt
Die eingeschlafene Liebe
Welches Gefühl löscht
Den verbrannten Schmerz
Und das Fieber der Liebe.
Mit welcher
vulkanischer Wärme
Mit welcher
Wechselbaren Hitze
Wirft sich die erste Umarmung
Wenn zwei Jugendliche
Sich Küssen
Auf dem Bett ausgestreckt
Mit dem Feuer
Aufgeregter Seelen.
Welche wahre Erschaffung
Geht über die utopische Insel
Mit dem Pinienast
In der Hand
Die mit meiner Träne
Weint und lacht
Um Adam und Eva
Zu vereinen
Den vergoldeten Apfel
Ihnen zu stehlen
Über des Kaisers Brief
Die Unsterblichkeit
Des Adlers zu schreiben
Und die Unsterblichkeit
Des Dichters.
MANUSKRIPTE
(Dorëshkrimi)
Manuskripte bleiben
In der Schublade
Zwischen zerdrückten Seiten
Der Staub des
Vergessens bedeckt sie
Die Mäuse zerreisen sie leise
Bauen Erinnerungsnester auf
Die Manuskripte bleiben
Im Regal der Erinnerungen
Die schönen Worte
Werden zu Büchern
Während die Musen
Zum Reigen der Worte singen.
IM KLOSTER
(Në Manastir)
Gott schickte die Engeln
Um die Missionare des Himmels zu vereinen
Mit unseren Heiligen
Mit den alphabetischen Stufen
Die wie Meteoriten fallen
Vergoldete Buchstaben
Von Zeus gesegnet
Sechsunddreißig weiße Kreise
In jener gesegneten Stätte
Zwitscherten Vögel
Redeten die Vernunftssprache
Das Lied der Migration
Die Melodie der Buchstaben
Bekam Sinn
Mit dieser Symphonie des
Märchens
Der Wortfluss fließt
Kristallisiert
Die Sprache der Götter
Und das gesegnete Licht.
ES SOLL LEUCHTEN
(Të ndrijë)
Der Frost wird
Das Eis des Herzens
Schmelzen
Die Sonne wird den
Vergoldeten
Himmelsbogen der
Dardanischen Träume
Erhellen.
Die Soldaten mit
Gepäck auf dem Rücken
Die Emigranten mit
Träumen im Bündel
Und die Sehnsucht brennt
Unstillbar
Heiliger Weg um auf den
Urväterlichen Spuren
Zu gehen
Baltag ohne Dellen
Über Jahrhunderte
ALLEIN
(I vetmuar)
An diesem Abend
Kam Donika
Verhüllt
Im Brautschleier
Der versteckte Mond
Hinter den immergrünen
Tannenästen
Wartet auf den Morgen
Der Donner explodiert
Im Himmelsbauch.
Das weiße Leintuch
Der schwarzen Traurigkeit
Zerreißt...
Ich finde den Rettungsweg
Hüpf' über den Zaun
Über den Amselsee
Jemand hat ihn eingefroren
Die Sonne biss
In Dunkelheit
Einsamkeit
Schluckt Worte
Mahlt sie in dem Mühstein
Der den gesegneten Weizen
Verfeinert
Für die Trauung.
IN MONA LISA'S AUGEN
(Në sytë e Mona Lizës)
Ich las gestern Abend spät
Bei Mondesschein
Mona Lisa's Porträt
Und Ihre Augen
schrieben über den
Geniuskode von David...
Und im winzigen
Atomelement
War die Seele der
Unsterblichkeit eingemeißelt.
Die Sonne schützt
Das Universum
Ewig und Vollkommen
Ihr! Tretet nicht
Mona Lisa's Auge!
Lest den Geniuscode Davids
Und berührt nicht
Das Atomelement
Das die Seele
Des Menschen
Bewegt!
ZEIT
(Kohë vetëdijësimesh)
Wenn ich ihn treffe muss ich ihm sagen
Es blieben keine Türen um anzuklopfen
Jedoch nur für die Zweifel
Um den Geist zum Verstehen aufzurufen
Wissend dass durch Versteifung
Die Feinde sich freuen wie junge Wölfe
Und die Freunde den Reigen tanzen
Der Verwunderung
Wie die neuen Eltern der Nation
VORSICHT IM NEUEN JAHR
(Urti viti)
Auch im kommenden Jahr
Werden wir uns
Von neuem zusammensetzen
Im Amphitheater des Lebens
Wie sehr werden sich die Vögel
Mit weißem Kropf freuen die
Aus dem schlaflosen Dorfe kommen
Sie eilen und verlieren sich wie der Blitz
Wie die Jahreszeiten und die Zeit im Flug
Und wir
Waren gestern Kinder und haben uns ermutigt
Wir wurden wieder zu zahnlosen Kindern
Nach einem Jahrhundert und einem Jahr
Die Falten wie Dürre
Die verzottelten Worte über den Konsonanten
Werden wir
Mit dem Gedanken- und Zeitmesser stutzen
Augengläsern mit Doppelobiektiven
Ohne Kassengestell
Die verlaufenen Jahre werden wir mit
Seelenhonig liebkosen
All diese Jahre die
Die Zeit auf dem Rücken trug
Zwischen den Füßen und unter den Armen
Ziehen wir sie oft hinterher
Durch die gesprungenen Jahrzehnte
Bis nächstes Jahr
So lange wir älter sein werden
Verbleiben wir im Amphitheater
Der Hüte voller Schnee
VON NEUEM
(Sërish)
Auf den Brauen der Jahrhunderte
Soll das weiße Grünzeug sprießen
Aus einem glänzenden himmlischen Licht
Die Welt und den guten Willen erhellen
Aus Himmelsnestern sollen die Engel fliegen
Damit die Menschheit Frieden verlangt
Die Vögel mit weißem Kropf-
Die Friedenstauben
Sollen den farbigen Regenbogen küssen
Am Morgen der Weltharmonie
Mit entflammten Sonnenstrahlen
Ihr werdet sehen, ihr werdet lernen
Wie schön sie erscheinen wird
Unsere Liebe
Im kommenden Jahr
In der Ganzen Welt wird Friede herrschen
Wo wir uns mit Segen verlocken
Aus den Blüten des Friedens
WANDERUNG
(Ecje)
Meiner Wanderung
Zog ich
Den Anzug der Zeit an
Die Langeweile fragte ich
Was sie will
Den Vogel des Liedes Ceam*
Auf dem albanischen Stamm
Sucht Einheit und Gerechtigkeit
Hört mir zu
Diese Seelenspuren
Nicht von gestern
Nehmt den Speer hervor
Aus dem zarten Horn
Ich kann es nicht mehr ertragen
Es wurden die Oliven Albaniens
Abgeschüttelt
Die Blätter der Eichenwälder
Die Erde blitzte
Nach einem rauen Donner
Der Regen fing an
Ich rüttelte
Den Verrat der Jahrhunderte
Ich kann nicht mehr
Meine Seele ist nicht mehr geduldig
Was macht noch die Heimat
Im düsteren schweigenden Alter
Unter den Pupillen sammelte ich
Lebensstücke
Ach Seele
Handwerker Çamërias
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*Ceam (Çamëria), albanische Provinz im Norden Griechenlands, zu Unrecht besetzt in der Konferenz der Ambasadoren aus London (1913)
DIE STIMMEN
(Zërat)
Unsere Stimmen
Werden niemals erlöschen
Werden nie
Das Trampeln der List stoppen
Auf der Stetigkeitsschwelle
Wird es vergraben
Unter dem Dach des Satans
Zu lange verharrten wir verängstigt
Sangen die Hymne in der Stille
Die Rhapsodien
Der Beständigkeit in den Kuhlen
Und die Jungfrauen nehmen
Aus ihren Tüchern
An der Flamme des Herzens
Angezündete Kerzen hervor
Glühwürmchen begleiteten
Die langen Bartholomäusnächte
Im Amphitheater Butrints
Die Szenenvögel spielten, lösten
Den angezündeten Feuerstein
In der Rolle des Beschützers
Für weiße Tage,
Die Glorie ist der Strahl
Der nie untergeht
IN
(Në ty)
Auf deinem stillen Gesicht
Lese ich die gesegnete Bibel
Das Wort Tannenglut
Unter dem Aschenkörper
Die Zeit der Jugend
Ich weiß dass du bewahrst
Eifersüchtig das Wort
Die Mitgift des Geschmacks
Mit dem Schweigen zusammen
Bitte halt an das ruhige Blicken
Und zähle nicht meine Falten
Auf der Stirn der entschwundenen Jahre
Auch nicht die Spuren im Bett
Der trockenen Hände
Voller ausgetrockneter Venen
Jahre blieben zurück zähle sie nicht
Auch nicht den Kurs der Seufzerflut
Den kristallklaren Fluss trinken
Vögel mit weißen Schnäbeln
Leise-leise mit offenen Flügen
Gerade zu Großvaters Nest
Über den Steinen der Ewigkeit
Stillten sie ihre Sehnsucht
(Në kullën e shekullit)
Und ich setzte meinen Flug weiter
In der Kuhle der Jahrhunderte
Über Balken aus Nägeln gerissen
Die alte Laute
Webt die Melodie und das Lied
Der Liebe das ich schon lange begann
In die weiße Morgendämmerung
MEIN FREUND
(Miku im)
Oft ist mir die Einsamkeit
Geliebte
Gelegenheitsfreundin
Erhabene Seele
Die Frau in meinem Bett
Die Muse der Nacht
Heil meines Herzens
Seewelle
Tau meiner Morgen
Sonnenstrahl
Dunkelheitsstrom
Den meine Seele will
Im Universum
Oftmals ist sie mir
Morgendämmerung
Torturlava
Seelenleid
Feindliche Fee
Gelegenheitsbehandlung
Zeiträuberin
Ich weiß nicht warum
GEHEIMNISSE HABEN UNSERE HOFFNUNGEN GETÖTET
(Misteret na i vranë shpresat)
Brüder, ich weiß es nicht warum wir flüchten und durch Berge gehen
Das endlose Straßenlabyrinth überschreiten wir wie Grenzen
In der Klasse blieben die Jugenderinnerungen zurück mit den Büchern tief in der Tasche
Geheimnisse haben meine Erinnerungen getötet und ich komme nicht mehr...
Wenn euch eines Tages ein neugieriger Klassenlehrer über mich befragt
Sagt ihm dass ich gestern Abend mitten im Regen mit der Dunkelheitsfalle wegrannte
Wenn euch der Direktor fragt zögert nicht es ihm zu sagen
Im Bus mit den Alten, Kindern, Richtung Geheimnis
Und wenn euch die schöne Blonde aus meiner Patisserie fragt
Wo der Junge, mit blauen Augen wie ein Berghimmel, hin ist
Sagt ihr, er lief weg mit tränenvollen Augen und mit sehnsuchtsbeladener Seele
Rannte ins Dunkel und traute sich nicht dem Kamm ,,Ich liebe dich!” zu sagen
Fragt mich nichts über den Weg in unserem geheimnisvollen Labyrinth
Denn die die uns gestern töteten und verbrannten ,,helfen” uns heute Abend
An der Grenze am Rande des Moores im dichtem Schilf in den Schlaf
Zahlt den Tribut und rennt nach Ungarn durch das tränende Auge
Kilometer legte ich zurück längs der Küsten von Bächen und Flüssen
Ich ging ohne Unterlass auf den geheimnisvollen Wegen der Hoffnung
Als ich die Wachen der ungarischen Grenze sah vergaß ich die Blonde im Schlaf
Das Schimpfwort, die Peitsche, die polizeiliche Demütigung kann ich nicht beschreiben
Hallo, ihr meine Besten verlasst nicht die albanische Wiege des Herrn
Denn dort trocknen niemals die gewebten Träume der Märtyrer aus
Bleibt im Paradies der Engel die die Götter und Bergfeen erstaunten
Dort erquillt die göttliche Energie des gesegneten Albaners...