| E diele, 13.05.2018, 10:06 AM |
Rexhep Kasumaj
Schweigen
Ist das Schweigen Gold?
Sie leuchtet sterblich
In der Ferne weit
Wie ein tauber Wasserfall
Vergessen
In Einsamkeit
Und sein Gift nimmst du
Glücklich überaus
Mit der Brust voller Luft
Die von Maske
Läuft aus...!
Verwehung
Blitzend verwehte die Zeit
Im Zeichen der Leere,
Und das Leben vergessen
Wurde
Irgendwo unter Zweigen
Von Schmerzen
Verdorben,
Als Sie ankam
Da, vor ihr,
Fand sie den Tod, der wartete,
Es war spät geworden...
Die asche
Die Urne meiner Träume
Auf die Kommode
Gelegt habe ich
Beim Abendrot
Daran zu erinnern,
Wie klein sie waren
Glaubt mir, für Gott...
(Berlin, Herbst 2016)
DER BESIEGTE MATHEMATIK!
Egal
wie umfangreich
mathematik ist
meine liebe zu dir
überwinden läst sich nicht
diese Welle
von schönen Donau
Pollen in schmettelingsflügeln
in die Blätter Morgentau.
Die Zahlen aneinderreihen
und wie die letzten Tröpfchen
des Regens
die Nullen setzten sich fort
aber im Augenblick
Archimedes und Khayam
die weise Fahne hissen
ärmlich
nur meine Liebe
weitter geht
unermessen, unendlich..!
(Berlin 2016)
Die verfangene
Ich
hätte sie vergessen
aus meinem Geist gelöscht,
wie ein langer
und gnadeloser Herbstregen
das Feuer löscht.
Der Verstand, die Worte, das
Stollzsein
all dies sagt,
nur das Herz verfangen
ist
und versuch sie zu befreien
nutzlos scheint
und trist...
(Berlin, April 2016)
Bedacht...
Dieser
graue
winterlichkalte Himmel,
die Spiegelung deiner Augen,
die
nichtssagend sind.
Was soll ich den Blumen erzählen,
die verwelken
oder den Gedichten für dich,
die ihren Herrn verspotten:
ah,
du bist ein Häftling!
(Berlin, Dezember 2016)
Regenworte.
. .
Am den frühen Morgen
an meinem Fenster
klopfte Regen
voller Schmerzen,
als hätte mir sagen wollen
wach auf
Träume auf dich warten
nass, weinend
mit schwerem Herzen.
(Berlin, bis 2017)
Einsamkeit...
Ich
möchte, du
wärest näher
näher als Einsamkeit,
als Glocken des
Todes
die jede Stunde läuten,
Gras der Vergessenheit
bedeckt hat alles
ohne die Sehnsucht zu umarmen
begrabt tief in mir,
eh, spät
wie spät sind wir..!
(Berlin, März 2017)
Im meinem namen
Ihr alten Freunde
Ich spreche zu Euch
Vom Moos des Schweigens
Des frühen Morgens
Am zerkratzten Tisch
Und das heißt
In meinem Namen
Spreche ich...
(Berlin, Mai 2017)
Nacht
der Bezeugung...
Immer wenn ich
am
Fenster stehe
zu Mitternacht
wenn der Mond voll ist
flüstere ich betend: ah, du
Auge, wortlos und weitblickend...
wann kommt die Stunde
deiner Bezeugung
für die Flamme in mir
die endlos brennt...
(Berlin, Juni 2017)
Müdigkeit
Müdigkeit im Fenster
Wo ich den Tod aller Jahreszeiten sah
Müdigkeit im Heft
Wo ich das Leiden
Aller Wörter schrieb
Müdigkeit bei der Gitarre
Wo ich die Schrei
Alle Lieder sang
Müdigkeit im Tempel
Wo ich die Seele
Alle Gebete versperrte...
(Berlin, Juni 2017)
Ich weiß...
Von
meinem kleinen Fenster
wie ein
Mittelalterschloss,
dich sehe, und wohin gehst
du schöne, blonde Frau
ah, zu mir kommst du nicht
ich weiß das
schweigend, sage ich
während das Laub
dich nehmen in Schach
vor meinen Augen
weit und so nah.
(Berlin, Sommer 2017)
Ist
mehr nicht...
Immer
wenn die Blätter
platt werden
und trauernd
im Oktober sterben
einen Traum von mir
nehmen sie mit
in der Regengrube
fern...
Und sie kehren wieder
mit Vögeln zurück
über den Zweigen
im April,
aber der Traum
dabei ist mehr nicht
noch durch Gnade
des Herrn.
(Berlin, Herbst 2017)
Stunde...
Traurig, wenn die Natur blüht
traurig, wenn sie stirbt
und zwischen ihnen
Stunde des Wartens
auf die, warte ich nicht...
(Berlin, Herbst 2017)
Leichentuch
Das
Leichentuch des Winters
wickelte
den fliegenden,
verrückten Traum ein,
und die Träne der Quelle
eingefroren hat
wie ein Stalagmit vom Stein...
(Berlin, Winter 2017)
Alles...
Alles was sich in Erinnerung
umwandelt
und wandelt es alles um,
die Farbe des Schmerzes
nimmt
meine Seele bezeugt das
wiederum.
(Berlin, April 2018)
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* Rex Kasumaj është gazetar i lirë, publicist dhe poet.
Jeton dhe krijon në Berlin.